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OP am FES-Verdauungskanal
Die Bauarbeiten in der Friedrich-Ebert-Straße sind unumgänglich und erfordern von allen seit zwei Jahren und noch für 6 Monate kleine und große Umwege. Das Umgraben der Straße macht keiner aus Jux und Dollerei, sondern das Innere dieser Verkehrsader wurde zu eng, für alles das, was vorher so köstlich schmeckte.

Stolze 100 Jahre hinterlassen ihre Spuren, Versch(l)eißerscheinungen treten auf. Vergleichbar ist dies mit körpereigenen Abläufen einer Entsorgung über Dickdarm mit Blinddarm, aufsteigendem, querverlaufendem und absteigendem Grimmdarm und Mastdarm. Am Ende folgt ein Stuhlgang in Intervallen von mehreren tausend Bewohnern und Besuchern im Quartier. Die Operation zum Verlegen neuer Versorgungs- und Entsorgungsadern verlief planmäßig und ohne Zeitverlust. Das ist unter anderem auch das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung aller Beteiligten.

Die Verlierer der letzten zwei Jahre sind ganz klar die Geschäftsleute der Friedrich-Ebert-Straße vom Ständeplatz bis zur Querallee. Massive Umsatzeinbrüche machen Ihnen das Leben schwer. Dabei sind die Läden weiterhin offen und mit kleinen Umwegen immer erreichbar.

Leider vermittelt die Lokalzeitung ein anderes Bild. Viele Berichte hinterlassen den Anschein, dass in der Friedrich-Ebert-Straße gar nichts mehr geht und im Ergebnis, umfahren dann viele das Quartier. Eigentlich kann man von einer Zeitung mehr Sachverstand und Unterstützung auf dem Weg zur Besserung erwarten. Schließlich trifft hier keinen eine Schuld, weder für die Ursache noch für die Folgen. Es kann nicht sein, den Leidtragenden noch eine mehr zu verpassen, sondern Solidarität zu zeigen und bei der Überwindung der Durststrecke zu helfen.

Nach den chirurgischen Eingriffen ins Innere der Straße folgen in den nächsten Wochen die Schönheitsoperationen. Erste Ergebnisse sind schon sicht- und begehbar: Breite Fußgängerwege auf beiden Seiten laden zum Flanieren, Einkaufen und zum Besuch der Baustellenfestspiele ein. Sechs Wochen lang bietet sich den Schaulustigen ein faszinierenden Spektakel mit viel Lärm und Staub, dem Dröhnen von Maschinen und Menschen bei waghalsiger Baustellenakrobatik. In den Pausen:

Powershoppen! Für Essen und Trinken ist gesorgt. EINTRITT FREI!!!

siehe auch:    Baggerballett :: Baustelle ist Schaustelle :: Baustopp :: Gleisbau Wilder Osten - Vorderer Westen
 :: Murmeln des Asphalts

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